Frau mit leicht grauen Haaren und rotem Lippenstoft

Eveline
Rabold

Eveline Rabold, geboren 1974, ist Grafikdesignerin und Künstlerin aus dem Südburgenland. Sie ist ausgebildete Sängerin in Klassik und Jazz. Als Teil von „ErosK. und sein Fürst“ vereint sie Musik und bildende Kunst in innovativen Projekten und wirkt in zahlreichen Theater- und Kunstproduktionen mit.

Mann mit langen ergrauenden Haaren

Rainer
Paul

Vielseitiger Musiker und Komponist aus dem Südburgenland. Er ist Gründungsmitglied der Bands Racial Abuse und Mesiac und bekannt für seine Arbeiten in Theater- und Filmprojekten, oft in Zusammenarbeit mit Peter Wagner. Seine Musik vereint Rock, Jazz, Metal und mehr.

Peter
Wagner

Peter Wagner ist als vielseitiger Autor und Regisseur für seine innovativen Uraufführungen bekannt. Im Bereich der Musik sind ihm Lyrik und ausdrucksstarke Musik ein Anliegen. Seine Arbeiten umfassen Theaterstücke, Hörspiele, Opernprojekte, Filme und Kompositionen.

Lamento

Grande

Mut und Können

Das große Lamentieren ist eine hohe Kunst. Gründe dafür gibt es genug. Sich dem Topos des modernen Klagelieds zu verschreiben, erfordert jedoch Mut und Können. Denn der Weg ist steinig und gefährlich.

Auf der einen Seite des Steilhangs ist der Abgrund zum Kitsch, auf der anderen der zum Pathos. Peter Wagner und seiner Band gelingt das Kunststück, die Balance zu wahren und in höhere Sphären zu entkommen. Dorthin entführt er uns mit seinem grandiosen musikalischen Team zu einem Feuerwerk der dichterischen und kompositorischen Denkwürdigkeiten.

Mit dabei in Höchstform: die Sängerin Eveline Rabold und der musikalische Kompagnon von Peter Wagner, Rainer Paul an e-Gitarre und Trompeten, zugleich mitverantwortlich für Arrangements und musikalisches Kolorit. Ergänzung findet das Trio in Gastmusikern für einzelne Songs, etwa in Ferry Janoska an Bandoneon und Piano, Andrej Prozorov am Sopransaxophon und Thomas Maria Monetti an der Konzertgitarre.

Leichtfüßig zwischen den Genres

Aus dem kreativen Unruhezustand des Trios entsteht ein 24 Lieder umspannendes Werk, das nie zu fassen ist und sich leichtfüßig zwischen den Genres bewegt: Nouvelle Chanson wechselt sich ab mit Hard Rock-Riffs, Musical-Anklänge reichen dem politischen Lied die Hand, Balladen treffen auf Bläsersätze und virtuos-mutwillige Gitarrensoli werden durch feinsinnige Harmonien gezähmt. Tempi und Stile, Dichtung und Sprache lassen das Beliebige und den Mainstream so weit hinter sich, dass die Luft auf besagtem Steilhang fast schon dünn wird. Gleichzeitig ist sie aber so erfrischend wie belebend. 

Mit Mut zum Gefälligen, ohne anbiedernd zu sein, mit Wagnis zum Extrem, ohne abzustürzen: Dieses Werk ist gesungene Lyrik. Sie ist politische, gesellschaftskritische und zutiefst menschliche Verletzbarkeiten hervorbringende Gedankenkunst. Hier ist Größeres am Werk, Weltumfassendes, Umarmendes, Sorgenvolles, Wehmütiges voller Weltschmerz – aber auch Humorvolles und Unverblümtes. 

Kaleidoskop fast biblischer Mystik

Die Symbolkraft von Wagners Texten erschafft ein Kaleidoskop von fast biblischer Mystik, apokalyptischen Dimensionen, Dystopie und Utopie, Endzeit und Hoffnung, Diesseits und Jenseits, Leben und Tod. Hier wandert einer verwundert, verwundet, verzweifelt und dennoch hoffend durch ein Wunder namens Leben. Er hat es gebannt, märchenhaft, kosmosumspannend, resümierend und dabei immer demütig.

Das große Lamentieren ist eine große Kunst. Das Trio Rabold – Paul – Wagner vgl. ErosK und sein Fürst haben sie, im Verein mit prominenten Gastmusikern, aus dem Ärmel geschüttelt.

Walter Kootz, PEN-Club Austria (August 2024)
(
nach dem ersten Hören der frisch abgemischten 24 Songs) 

Das Band-Projekt ErosK. und Sein Fürst ist ein mehrschichtiges Unternehmen, das verschiedene künstlerische Genres zueinander führt. Dafür mag es internationale Vorbilder geben, allerdings sind sie im populären Kunst- und Kulturbetrieb eher selten anzutreffen:

Hier die Musik, angelehnt an Rhythmen zwischen Jazz, World music und Indie-Rock, subsumierbar auch unter dem Genre Nouvelle Chanson; da die gesungene Sprache der Lyrik und Literatur, die das Feld musikalisch suggestiver Mitteilung weder dem hochpreisigen Konzertbetrieb noch der gängigen Schlagersprache überlassen will; dort schließlich der Beitrag der bildenden und der Video-Kunst zur optischen Ausformung der Bühnen- und Netzperformance.

Folglich ist der kreative Output der Band eher schwierig einzuordnen, zumal es sich sowohl bei den Songs, entstanden großteils in den Jahren der Pandemie, als auch bei der öffentlichen Präsentation und dem Internetauftritt um ein Spiel mit und gegen den gängigen Mainstream musikalischer, lyrischer und bildhafter Gebarung handelt.

Als Nachfolgeproduktion der Doppel-CD Hunde der Einsamkeit aus dem Jahr 2015 präsentiert das Trio nun mit Lamento Grande eine 3er-Vinyl-Ausgabe / Doppel-CD mit zwei Dutzend brandneuen Titeln. Der bisherige Weg der Band hat sie nicht so sehr auf die Konzert- als vielmehr auf die Theaterbühne geführt.

So wurden ihre Songs in den letzten Jahren in insgesamt vier Großproduktionen live performt – siehe ausgewählte Videos in der Rubrik Das bisher Geschaffene -, auch mit Unterstützung von Gastmusiker:innen, stets jedoch unter aktiver Mitwirkung der Sängerin Eveline Rabold und meist auch des Band-Gitarristen und Arrangeurs Rainer Paul sowie durchgängig unter der Regie des Autors, Regisseurs, Texters und Songwriters Peter Wagner.

Darüber hinaus wurden die Songs aus Hunde der Einsamkeit auch Grundlage des abendfüllenden Musik-Film-Poems Slowblues – Um die Mitte des Tages und davor, das nach 15 Jahren künstlerischen Werdegangs noch 2024 präsentiert werden soll.

Lamento Grande wird nun als eigenständiger Bühnen-Act in Form eines inszenierten Konzertes zu erleben sein. Darunter hat man sich, unterstützt von Gastmusiker:innen, ein der Bühnenpräsenz verpflichtetes Zusammenspiel von Gesang, Musik, Licht und in das Live-Geschehen eingestreuten Video-Triptychen vorzustellen, das im Sinne eines Gesamtkunstwerks mehrere suggestive Erlebnisfelder evoziert.

Dabei wird auch immer wieder ein Schulterschluss mit der bildenden Kunst vollzogen: Der optische Rückgriff auf Werke bildender Künstler:innen erhöht die Sensibilisierung sowohl auf die musikalisch-lyrische als auch auf die optische Mitteilung – und bildet damit ein drittes, sinnlich erfahrbares Erlebniselement im Zusammenwirken aller eingeführten künstlerischen Genres.